Die Forderung sieht auch für die Beschäftigten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr in der Einkommens- und Besoldungsrunde vor. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.
„Immer wieder wird die Dringlichkeit einer besseren Entlohnung für die die Beschäftigten im Bereich der öffentliche Daseinsvorsorge hervorgehoben und der Fachkräftemangel beklagt. Die Arbeitgeber haben jetzt mit uns die Möglichkeit, im Interesse der Beschäftigten und in ihrem ureigensten Interesse einen deutlichen Verbesserungsschritt zu machen“, so Susanne Schöttke, Leiterin des ver.di Landesbezirks Nord.
„Die Beschäftigten in vielen Bereichen in unseren nördlichsten Bundesländern arbeiten viel zu oft über Belastungsgrenzen hinaus. Beispielhaft kann man neben den Universitätskliniken mit ihren Standorten in Kiel, Lübeck, Rostock und Greifswald insbesondere auch die Feuerwehren, den Küstenschutz und den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr nennen. Auch vor diesem Hintergrund ist die Erwartungshaltung hoch“, so Schöttke weiter.
Aus Sicht von ver.di Nord droht eine Abwanderungswelle von Arbeitskräften und ein Bruch in der Nachwuchsentwicklung. Die Länder stehen nicht nur im Wettbewerb mit der Privatwirtschaft, sondern auch im Wettbewerb zum Bund und den Kommunen.
Die Länderbeschäftigten stehen am unteren Ende der Vergütungen, wenn es um die Bezahlung im öffentlichen Dienst geht. Der Unterschied bei der Bezahlung zwischen Bund und Kommunen liegt im Schnitt über zehn Prozent, in Einzelfällen droht ein Gehaltsunterschied von mehreren hundert Euro, falls es keinen vernünftigen Abschluss gibt.
Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für rund 1,2 Millionen Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder beginnen am 26. Oktober 2023 in Berlin.
ver.di fordert zudem die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfänger*innen.