Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) mitteilt, läuft die Tarifrunde für die Beschäftigten der Länder in eine Sackgasse. Die Gespräche der zweiten Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) wurden heute ohne Annäherung beendet.
„Wir wundern uns sehr über das Verhalten der Arbeitgeberseite. Offenbar sind Ihnen die Interessen ihrer Beschäftigten völlig gleichgültig und von der so oft gepriesenen Wertschätzung ist leider nichts übriggeblieben“, so Susanne Schöttke, die Landesleiterin von ver.di Nord, heute.
Die TdL hat weitere Verhandlungen von der grundsätzlichen Bereitschaft der Gewerkschaften abhängig gemacht, massive Herabgruppierungen im Eingruppierungssystem möglich zu machen.
„Erschreckend ist, dass auch für die Aufwertung der Gesundheitsberufe von der TdL kein Handlungsbedarf gesehen wird. Wenn, trotz mehrfacher Aufforderung, keine Angebote vorgelegt werden, ist das Provokation pur. Wir werden das nun mit den Beschäftigten besprechen und auch mit der Landespolitik über diese unverständliche Abwehrhaltung reden“, so Schöttke weiter.
In Schleswig-Holstein sind rund 30.000 Arbeitnehmer*innen und 43.000 Beamt*innen von den Verhandlungen betroffen und in Mecklenburg-Vorpommern rund 29.000 Arbeitnehmer*innen und 15.000 Beamt*innen.
Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 5 Prozent, mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen tabellenwirksam monatlich 300 Euro mehr erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro angehoben werden.
Verhandelt wird für rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte (940.000 Vollzeitstellen) und 48.000 Auszubildende im öffentlichen Dienst der Länder (außer Hessen). Das Tarifergebnis soll zudem zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 880.000 Versorgungsempfänger*innen im Bereich der Länder sowie 175.000 Beamtinnen und Beamte und 120.000 Versorgungsempfänger*innen im Bereich der Kommunen übertragen werden (Angaben ebenfalls ohne Hessen).