Tarifrunden Handel NORD 2024

Starke Streiks vor Verhandlungen am 30. April

Mit starken Streiks haben Beschäftigte im Handel im Norden die Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel am 30. April vorbereitet.
29.04.2024
Tarifrunden Handel NORD 2024

Mit starken Streiks haben Beschäftigte im Handel im Norden die Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel am 30. April vorbereitet. Bereits am Donnerstag, den 25. April kam es zu ersten Arbeitsniederlegungen und Streikversammlungen vor den IKEA-Häusern in Rostock, Lübeck und Kiel. Am Freitag, den 26. April trafen sich dann 250 Kolleginnen und Kollegen zu einer Streikdemo- und -kundgebung in Lübeck.

„Wir haben ein starkes Zeichen gesetzt und wir lassen uns nicht unterkriegen. Es ist beeindruckend zu sehen, dass wir heute in Lübeck mehr Kolleginnen und Kollegen waren als bei dem Advents-Auftaktstreik im November. Auch wenn wir uns ein schnelles angemessenes Tarifergebnis wünschen – wenn es drauf ankommt, können wir noch sehr lange weiterstreiken! Ich hoffe, dass die Arbeitgeber das begreifen und mit angemessenen Angeboten an den Verhandlungstisch zurückkommen oder auf unsere Kompromissangebote eingehen“, sagte Bert Stach, ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiter für den Handel im Norden. Ergänzend erklärte er: „Wir bereiten uns jetzt auf die anstehenden Verhandlungen im Groß- und Außenhandel am 30. April vor. Der Handelsverband Nord ignoriert seit Monaten leider Terminanfragen. Ich betrachte das als eine Beleidigung für die hart arbeitenden Kolleginnen und Kollegen. Es geht hier nicht um Befindlichkeiten von Verhandlungsführungen, sondern um eine tarifpolitische Verantwortung!

Nachdem gegen 10.00 Uhr der Bus mit den letzten Kolleginnen und Kollegen eingetroffen war, wurden sie von Andreas Wübben, den ver.di-Bezirksgeschäftsführer aus Lübeck begrüßt. Dann setzte sich der Demozug in Bewegung. Dass die mobile Verstärkeranlage ausgefallen war, spielte überhaupt keine Rolle. Auch so waren die streikenden Kolleginnen und Kollegen in der Innenstadt von Lübeck gut hörbar und skandierten: „heute ist kein Arbeitstag – heute ist ein Streiktag!“ oder „Wie lautet die Parole – her mit der Kohle!“

Wieder am Gewerkschaftshaus angekommen stand ver.di-Verhandlungsführer Bert Stach mit Vertreter*innen der IKEA-Häuser aus Kiel, Lübeck und Rostock auf der Bühne und erläuterte die Vorbereitungen für die anstehenden Verhandlungen. Die Vertreter*innen der IKEA-Häuser beschrieben ihre Situation. „Wir haben in den letzten Jahren und besonders währen Corona ständig irgendwelche Extraarbeiten gemacht und damit den Laden am Laufen gehalten und den Grundstein für die Gewinne von heute gelegt“, stellte der Kollege aus Kiel dar und führte aus: „jetzt sind wir dran und müssen Gehaltserhöhungen bekommen.“ Bert Stach ergänzte: „IKEA wirbt bundesweit mit Preissenkungen, steht aber bisher einem Tarifabschluss, der die Arbeit der Beschäftigten wertschätzt, im Weg. Das ist völlig unverständlich. IKEA sollte seinen Einfluss in den Arbeitgeberverbänden nutzen, um einen angemessenen Tarifabschluss zu ermöglichen. Die Kolleginnen und Kollegen haben es verdient.“

Der Streik in Lübeck war Bestandteil eines bundesweiten Streiktages mit tausenden Beschäftigten.

Die Streiks werden fortgesetzt.

Auch für Beschäftigte des Handels ist nun der 1. Mai eine gute Möglichkeit, solidarisch mit anderen Gewerkschaftsmitgliedern für gemeinsame Positionen einzutreten: https://nord.dgb.de/extras/1-maihttps://nord.dgb.de/extras/1-mai