Report

Richtig was rausgeholt!

Re­­port (03/2021): Ma­ga­zin des Fachbereich Ver- und Entsorgung
23.09.2021
Richtig was rausgeholt! Re­­port (03/2021)


EDITORIAL

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in den letzten Wochen haben uns die Bilder von der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sehr bewegt. Der Macht des Wassers war nichts entgegenzusetzen und der Verlust an Menschenleben, das Leid und die Zerstörungen haben uns erschüttert.

Wir haben sofort entschieden, unseren betroffenen Mitgliedern direkt zu helfen. Das machen wir über unsere ver.di Soforthilfe sowie eine aktive Spendensammlung mit dem DGB unter dem Motto „Gewerkschaften helfen“. Für uns ist das gelebte Solidarität.

Die Zerstörungen von Infrastruktur und so viel anderem sind enorm. Nicht nur Häuser, Schulen, Kitas, Krankenhäuser sowie Hunderte Kilometer Straßen und Schienen wurden schwer beschädigt, erheblich betroffen ist auch die Ver- und Entsorgung. Uns wurde wieder einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig die Einrichtungen der Daseinsvorsorge sind und wie wesentlich für unser tägliches Leben.

Mit größtem Einsatz seid Ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen, vor Ort aktiv. 24/7 für die Menschen in Not, für die lebenswichtige erste Hilfe, die Aufräumarbeiten und jetzt für die Instandsetzung.

Wir sind dankbar für eure großartige Arbeit und euren Einsatz, den viele von euch zusätzlich auch im Ehrenamt leisten.

Die Flutkatastrophe lehrt uns, dass die Politik mehr investieren muss – in die Daseinsvorsorge, in den Katastrophenschutz sowie in die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Menschen, die hier arbeiten und sich oft auch ehrenamtlich engagieren. Denn darum geht es, wenn wir für Gute Arbeit in unseren Branchen kämpfen.

Unsere Branchen sind im Umbruch. Die Pandemie, das Tempo der Digitalisierung, aber auch der notwendige Klimaschutz – all diese Megathemen stellen uns vor tarif- und gewerkschaftspolitische Herausforderungen.

So wie sich unsere Arbeit wandelt, so steigt der Wunsch nach mehr Zeitsouveranität für die Beschäftigten. Die Veränderungen erfolgen nicht in gleicher Geschwindigkeit und doch mit großen Schritten. Hier tun sich große Unterschiede zwischen den verschiedenen Berufsgruppen auf, gerade in unseren Betrieben. Ob sie vor allem im Büro arbeiten oder draußen gefordert sind, die Kolleginnen und Kollegen brauchen unterschiedliche Antworten.

Entscheidend für das Miteinander ist der gegenseitige Respekt für die Leistung und das Zusammenarbeiten. Und hier sind die Unternehmensführungen gefragt. In Zusammenarbeit mit den Betriebs- und Personalräten sowie mit ver.di ist es ihre Aufgabe, erstens gemeinsame Werte zu formulieren, zweitens gegenseitiges Verständnis zu fördern und dies drittens mit Respekt und Wertschätzung umzusetzen. Dazu gehören auch gute Tarifverträge. Wir fordern die Politik auf, dies durch die Stärkung der Mitbestimmung und Tarifbindung gesetzlich zu unterstützen.

Mehr Flexibilität braucht mehr Mitbestimmung und Vertrauen in die Menschen. Mit diesem Gedanken der Solidarität und mit eurem Engagement schaffen wir die Grundlagen für besseres, gesünderes und gutes Arbeiten.

Euer
CHRISTOPH SCHMITZ



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